Die kleine blaue Pille für Events

Social Media – die kleine blaue Pille für Events, oder nur ein Placebo

Ein Raum. Blauer Teppich. Klassenzimmerbestuhlung. Ein Rednerpult. Ein Redner.

Klingt spannend, nicht? Waren früher glühende Eisen Folterwerkzeuge, so ist es heute der Frontalvortrag. Die Powerpoint Präsentation quillt über mit Information, man weiß nicht, soll man lesen oder zuhören. Der Beamer ist das Einzige im Raum, das noch Energie hat. Wäre man nicht zu gelangweilt, man würde schreien.

So sehen sie meist aus, die Firmen-Events. Kein Wunder also, dass man in Zeiten der Krise kein Budget mehr für Events hatte. Fürs Langweilen Geld auszugeben sprengte den ethischen Rahmen. Das Codewort ist Overkill. Wir sind übersättigt mit dem ewig Gleichen. Schon 1914 hat Max Weber über die Erlebnisgesellschaft gesprochen, in der die Organisiertheit des Lebens Langeweile entstehen lasst. Es ist ja auch nicht verwunderlich. Wir haben sie nicht, diese großen Events der Vergangenheit: Kriege, Revolutionen, Seuchen. Man war froh, wenn man überlebte und genug zu essen hatte. Das Luxusproblem Langeweile blieb einer kleinen Oberschicht vorbehalten. Heutzutage ist sie ein Massenphänomen.

Was also ist es, das Geheimnis des gelungenen Events? Verblüffend einfach – es ist die Kommunikation. Wir reden zwar permanent – lesen auch. Aber online und oft sind es endlose Monologe, Blogs genannt. Klar, es ist wichtig, neue Wege zu gehen. Man kann sich aus der Veränderung der Medienlandschaft nicht ausklammern. User informieren sich im Internet, bewerten Produkte, Dienstleistungen online. Es ist ein Fact, dass sich die Marketingkommunikation immer mehr in Social Media Bereiche verlagern wird, da diese mehr Möglichkeiten bieten als traditionelle Medien.

Aber auch wenn es noch so nett, so unverbindlich ist, sich im digitalen Raum auszutauschen. Selbst wenn man seine tausend Freunde bei Facebook täglich mit informativen Statusmeldungen verwöhnt. Will man sich wirklich unterhalten, ist diese Ebene zu wenig. Wir vernetzen uns in der virtuellen Welt, um uns in der realen zu treffen. Netzwerkparties oder Flashmops zeugen davon. Von Demonstrationen um einen Diktator zu Fall zu bringen ganz zu schweigen. Man kann sich noch so viel online austauschen, aber letztlich ist es im real life spannender sich auszutauschen. Das virtuelle Gespräch weckt eben Sehnsucht nach dem Gesichtsausdruck, nach dem Tonfall, der Gesten. Der Körper spricht mit und macht Unterhaltungen mehrdimensionaler.

Eine Mischung aus beidem bringt wieder Schwung in Events. Märkte bestehen eben auch nur aus Menschen.

von Andrea Cuny-Pierron

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